Gartenteich: Wasserparadies für Pflanzen und Tiere
Naturnahes Gärtnern liegt im Trend. Bienensterben, der Rückgang von Vögelpopulationen und die Vermehrung invasiver Pflanzen- und Tierarten haben viele Gärtner sensibel gemacht für die Bedürfnisse der Natur. Eine besonders schöne Möglichkeit, aus dem eigenen Garten ein Paradies für Insekten und Vögel zu machen, ist die Anlage eines Gartenteiches.
Der beste Standort
Um das Leben im und am Teich beobachten zu können, sollte der Teich möglichst nahe am Sitzplatz angelegt werden. Ein windgeschützter sonniger Platz ist ideal. Etwas Schatten durch eine Baumkrone tut dem Wasser im Hochsommer gut, während zu viel Laub möglichst nicht im Teich landen sollte. Damit der Teich natürlich wirkt, sollte er bei einem Grundstück mit unterschiedlichen Höhen in der Senke angelegt werden.
Die Anlage
Für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt sollten im Teich drei unterschiedlich tiefe Zonen angelegt werden. Empfohlen wird in der Mitte eine Tiefe von mindestens aber 60 Zentimeter, lieber einem Meter, wenn Fische eingesetzt werden sollen. Auch Seerosen benötigen diese Tiefe zum Überwintern. Zum Rand hin werden 20 bis 50 Zentimeter empfohlen, bevor der Teich Richtung Ufer sanft ausläuft.
Wer den Teich besonders naturnah gestalten möchte, kann sich zur Teichabdichtung für Ton entscheiden. Inzwischen gibt es bereits vorgefertigte Elemente. Auch Beton in einer mindestens 20 Zentimeter dicken Schicht kann zur Abdichtung dienen und hält ewig. Für Selbstbauer sind vor allem Fertigteiche aus Hartkunststoff geeignet, die es in vielen Größen gibt. Wichtig ist bei der Wahl eines Fertigteiches, dass der Übergang vom Wasser zum Ufer nicht zu steil ist, damit der Teich nicht zur tödlichen Falle für Igel oder Mäuse wird. Mit etwas Geschick gelingt auch die Gestaltung eines Folienteiches – im Vergleich die günstigste Lösung. Auch der Folienteich hat bei richtiger Anwendung eine lange Lebensdauer.
Die Pflanzen
Die Auswahl an Teichpflanzen ist groß. Wer sich vom Nachbarn mit Schilf, Seerosen oder Rohrkolben beschenken lässt, sollte jedoch bedenken, dass viele Pflanzen zum Wuchern neigen. Je nach Teichgröße ist es deshalb sinnvoll, beispielsweise Seerosen nur in speziellen Pflanzkörben in den Teich zu setzen und sich für schwachwüchsige Sorten zu entscheiden. Sonst kann es passieren, dass in absehbarer Zeit kaum noch Wasser zu sehen ist, weil die Blätter den Teich erobert haben. Im Flachwasser gedeihen die
Blumenbinse, Sumpf-Schwertlilie oder das Herzblättrige Hechtkraut. Die fleißig gelb blühende Sumpfdotterblume ist eine wertvolle Wildstaude für die Sumpfzone des Teichs. Viele heimische Pflanzen werden übrigens vom Wind an den Teich tragen. Wer einen naturnahen Garten anstrebt, sollte sich also einfach mal überraschen lassen.
Algen
Gegen die ungeliebten Algen hilft ein wenig Schatten – Seerosenblätter haben also auch ihr Gutes. Wuchernde Teichpflanzen oder Laub sollten regelmäßig entfernt werden. Ist eine Stromquelle in Teichnähe, können Filteranlagen gute Dienst leisten. Als Fische eignen sich Moderlieschen. Der heimische Schwarmfisch ist völlig unkompliziert und frisst gerne Algen. Auch Bitterlinge, die übrigens Teichmuscheln für die Vermehrung benötigen, sind Algenfresser. Goldfische hingegen, die zusätzlich gefüttert werden müssten, sind aufgrund des hohen Nährstoffeintrages keine gute Idee. Doch zu sehen gibt es auch ohne Koi oder Goldfischbesatz genug: Nach und nach werden im Teich Frösche, Kröten oder Lurche einziehen, es gibt Wasserläufer, Rückenschwimmer und Libellen, Posthornschnecken und Gelbbrandkäfer zu beobachten. Das Leben an und im Teich fasziniert und wird jedem Naturliebhaber viel Freude bereiten.